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295 Motörchen – ein Hammer

Das Haus Konstruktiv in Zürich zeigt zwei umwerfende Raum- und Klanginstallationen des Berner Künstlers ZIMOUN – leider nur noch bis zum 12. September. Man öffnet die Türe zum ersten Ausstellungsraum und kann nur sagen WOW – gepackt und fasziniert. Der Titel der Ausstellung heisst: 295 prepared dc-motors. 39 kg wood, 825 cardboard boxex 35x32.5cm. Und das lässt das Erdgeschoss summen und gibt ein Bild rhythmischer Bewegung: 191 schmale Holzlatten bewegen sich, angetrieben von kleinsten Motoren, vor und zurück, nach links und nach rechts. Sie liegen nahe zusammen, berühren sich aber nicht, ergeben in der Ausdehnung über die fast ganze Bodenfläche ein bewegtes, tönendes Szenarium in dem man sich optisch und akustisch verlieren kann. Die Installation im oberen Stock, ebenfalls raumfüllend, besteht aus den 825 Kartonschachteln, immer drei aufeinander. Viele sind mit einem Motor bestückt und bewegen sich, taumelnd irgendwie, und stossen die umliegenden Schachteln an. So entsteht im ganzen riesigen Schachtel-Feld ein Ruckeln und Zuckeln, begleitet von Kratz- und Schabgeräuschen.

Auch die zweite Ausstellung, Minimal Movements, Shifts, 1970-2020, von DORA MAURER ist eine Augenweide. Es ist die erste museale Einzelausstellung der 1937 in Budapest geborenen Künstlerin in der Schweiz, dem Haus Konstruktiv sei Dank. Zu sehen sind Druckgrafiken, Malereien, Fotografien, ein sehr weit gespanntes und vielseitiges Oeuvre. Die leuchtend farbigen, dynamisch geformten Overlappings haben mich total begeistert. (ebenfalls bis 12. September)



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