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Meisterlicher Spannungsbogen

DAS PARDIES MEINES NACHBARN von Nava Ebrahimi Der packende Roman bewegt sich zwischen extrem unterschiedlichen Welten, der Münchner Designszene und dem Aufwachsen im Iran zu Kriegszeiten. Der gebürtige Iraner Ali Najjar kam als Jugendlicher allein nach Deutschland und ist zu einem sehr erfolgreichen Produkte-Designer geworden. Ihn umgibt in allen Kommentaren zu seiner Person eine unheimliche Aura: Er war als Kindersoldat im Iran–Irak-Krieg und hat Grauenvolles erlebt. Er übernimmt ein renoviertes Designbüro, wo auch Sina arbeitet. Dessen Vater ist auch Iraner, aber schon in Sinas Kindheit in die USA abgehauen, seine Mutter ist Deutsche. Es ist keine Freundschaft, welche die zwei verbindet, aber Ali Najjar spannt seinen Kollegen für eine fiese Aktion ein. Der dritte Protagonist, Ali-Reza, der Mann, der Ali Najjar brieflich vom Tod seiner Mutter berichtet, die immer im Iran gelebt hat, war deren langjähriger Pflegesohn. Ali Najjar und Ali-Reza sind sich nie begegnet. Nun soll es aber dringend zu einem Treffen kommen, weil er ihm einen wichtigen Brief seiner Mutter zu übergeben habe. Ali und Sina reisen zu diesem Treffen nach Dubai, und dort muss Sina anstelle von Ali zu diesem Treffen. Was man als Leserin geahnt hat und was sich in einem sehr gekonnten Spannungsbogen entwickelt, löst sich in einer grossen Lebenslüge auf. Die in Österreich lebende Nava Ebrahimi ist für mich eine Entdeckung!



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