top of page

100 Jahre – kunstvoll digital vernetzt

  • Margrit Schaller
  • vor 11 Minuten
  • 1 Min. Lesezeit

Wilhelm Lehmbruck / Yves Netzhammer im Kunsthaus Zürich Die Ausstellung heisst O MENSCH (- und ich habe mich gefragt, ob es ev. O Mann heissen müsste – aber nein, müsste es nicht!). Den deutschen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck kannte ich nicht.  Jetzt bin ich beeindruckt. Seine Bilder, Skulpturen und Büsten sind sehr ausdrucksstark.  Und sein Leben tragisch: Er lebte während des 1. Weltkriegs in Zürich, konnte sich aber trotz Verbindungen zu andern Künstler:innen nicht beheimaten, ging dann zurück nach Berlin und nahm sich dort 1919 mit 38 Jahren das Leben. Wie die Verbindung mit Yves Netzhammer zustande kam, macht der Saaltext leider nicht klar – es war wohl ein Angebot an ihn. Denn Netzhammer konnte zwei grosse Säle im Chipperfield-Bau gestalten – und hat das genial getan! Der erste Raum wird von einer Konstruktion bestimmt, auf der sowohl Skulpturen von Lehmbruck stehen, wie digitale Animationen von Netzhammer laufen. Und das ergibt eine grosse optische Spannung, die auch herausfordernd ist. Im zweiten Saal hebt man echt ab: Auf den in wunderbarem Blau bemalten Wänden fliessen die unverkennbar Netzhammerschen Linien. Es bilden sich Figuren, Bilder in ruhigem Fluss, lösen sich wieder auf, beginnen anderswo. Und im Saal liegen Skizzen, Radierungen und Gemälde von Lehmbruck – was eine etwas andere Art des Anschauens ergibt, wir stehen nicht gegenüber, sondern schauen von oben. Und zahlreiche Büsten schauen uns an, oder in sich hinein. Die beiden Kunst-Welten ergeben einen wunderbaren Dialog, über 100 Jahre hinweg.

Bis 18. Jan. 2026 / www.kunsthaus.ch



 
 
bottom of page