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Alpines Museum: Schöne Berge – eine Ansichtssache

o der etwas ironische Titel der aktuellen Ausstellung im Alpinen Museum in Bern. Es sind Bilder aus der Sammlung zu sehen, na ja, Kitsch und Heimatkunst, die «grossen» Schweizer Bergmaler fehlen. Was die Ausstellung dann nicht zur Begegnung mit Giacometti und Hodler macht, sondern ein Blick in des Schweizervolks Verbundenheit mit der Bergwelt. Das ist nicht spöttisch gemeint, wie auch der Text von Antoine Jaccoud uns zu Ohren bringt, fast alle Schweizer/-innen haben irgend eine Beziehung zu den Bergen – und sei es nur, dass sie an föhnigen Tagen auch in Zürich oder Bern plötzlich da sind – wow. Der Lausanner Theaterautor Jaccoud erklärt uns ausführlich – z.T. poetisch, z.T. pädagogisch – dass wir in der Schweiz einfach nicht um die Berge herumkommen, zu sehr sind sie da. Dazu sitzen wir auf einem sich sehr gemächlich drehenden Karussell und können die Bergbilder betrachten. Und Hodler sitzt uns in Lebensgrösse vis-à-vis und sinniert über sein zerschnittenes Riesenbild «Aufstieg und Absturz» (- ja ja, es gibt einen Hodler, permanent, mit eigenem Saal, für alle, die noch nie dort waren).

Cool sind die Wechselausstellungen, jetzt grad die «Wohnzimmerberge». Alle die ein Bergbild zu Hause haben konnten sich melden – unser «Mount Everest» von Heidi Schönenberger wurde neben andern als Leihgabe ausgewählt und hängt jetzt also dort bis am 10. Juni! Nachher wird die Wechselausstellung mit «Jungen Bergen» bestückt, Bergansichten von jungen Künstler/-innen.

Und ganz wichtig: Das Alpine Museum darf keinesfalls geschlossen werden. Diese Gefahr besteht sehr reell, weil das Bundesamt für Kultur den Geldhahn zugedreht hat. Vollkommen absurd nach dieser erfolgreichen Positionierung des Museums.


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