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Biennale Bregaglia – der Ausflug lohnt sich!

Bei Promontogno ragt der trutzige Felsriegel von Castelmur ins Tal, ein natürliches Hindernis und während Jahrhunderten ein Ort der Kontrolle. Eine mächtige Burgruine, eine Kirche, Nossa Dona, und die Villa der Baronessa Castelmur, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts, stehen heute auf dem steilen Hügel. Zwölf Künstlerinnen und Künstler nehmen an der diesjährigen Biennale im Bergell teil und bespielen diesen Ort. Am Hauptweg hinauf werden wir begrüsst von vier grossen Steinplatten von Zilla Leutenegger. «Guarda lontana» sind sie betitelt und zeigen je eine Frauenfigur, als Sgraffito geritzt, welche in die Ferne schaut. Im Holzschuppen eine Video-Installation von Patrick Rohner: «Die Natur kennt keine Katastrophen». Aufnahmen von den Geröllhalden nach Bergstürzen im Safiental vor rund 10'000 Jahren und demjenigen von 2017 über Bondo – für die Natur einfach Ereignisse, Katastrophen für uns Menschen. In der Kirche aufgebockt eine wundersame Riesenflöte, pinkfarbiger Baumstamm samt Wurzeln – wie sie wohl tönen würde? Umwerfend die Installation von Roman Signer an der mächtigen Turmruine: Eine steile Holztreppe führt hinauf zum ehemaligen Eingang und gibt Einblick in den Turm, der längst von der Natur erobert wurde, bewachsen ist mit Gräsern und Bäumen. Darüber hängt ein Blecheimer, einfach so, etwas absurd, wie von Signer gewohnt. Etwa konsterniert standen wir vor dem Werk von Not Vital: Drei Heuballen, wie sie überall auf den Wiesen im Sommer zu sehen sind, diese hier aus glänzend weiss lackiertem Edelstahl. Einiges muss man wirklich entdecken, etwa Skulpturen zwischen Bäumen am Weg, oder gespiegelte Lichtflecken am Fels - unübersehbar aber ist der rote «Arco geometrico» von Alex Dorici, der den Ausblick ins Tal grossartig rahmt und gestaltet.






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