Zweite und drittte Graphic Novel von Serpentina Hagner
Letzten Herbst ist er erschienen, der zweite Band mit den Erinnerungen, Geschichten und frivolen Anekdoten aus der Familie von Emil Medardus Hagner, dem MÄRCHENMALER. Die Autorin sitz mit ihrem alten Vater in der Bodega im Niederdorf und er erzählt. Diesmal ist der Bogen noch weiter gespannt, im Zentrum steht Miggelis Grossmutter Pauline mit ihren Geschäften, Wirtshäusern, Liebschaften und Ehen. Aber auch die Erlebnisse von Miggel mit seiner Tante Mina, die bei den Fahrenden in der Hardau ein und aus geht, sind köstlich. Minas Geliebter ist eben der «Blechbauchmaier» der früher mit seiner Drehorgel und dem tanzenden Rhesusäffchen an den Jahrmärkten aufgetreten ist. Den Spitznamen hat er von einem Blechband um seinen Bauch, der diesen zusammenhalten musste. Das Buch ist, wie schon der erste Band, ein wunderschön gestalteter Bilderbogen, eine illustrierte Sittengeschichte und zeichnet mit der Vielfalt seiner Figuren ein Stück Zürcher Historie nach.
UND: Serpentina Hagner wurde vom Kunstbeirat des Deutschen Bundestages beauftragt, zur Geschichte des Frauenwahlrechts in Deutschland eine Graphic Novel zu gestalten! Zu diesem Jubiläum findet im Bundestag Berlin auch eine Ausstellung statt, zu der 19 Künstlerinnen eingeladen wurden (www.kunst-im-bundestag.de). Wie wunderbar für Serpentina, der ich auch an dieser Stelle zu diesem Auftrag herzlich gratuliere! Noch habe ich das Buch KURZE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE EINER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT nicht gesehen, werde mich aber im Februar, wenn wir für die Berlinale in Berlin sind, darum bemühen.