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Fliessend

FLUSSABWÄRTS GEGEN DEN STROM von Christian Haller

Das passiert mir selten, dass ich ein Buch in einem Tag lese. Ok, Sonntag und grau draussen, aber dann einfach auf dem Sofa hingefläzt und nur noch gelesen, tatsächlich getragen vom Fluss des erzählten Lebens. Ich kenne die Romane von Christian Haller kaum, aber wie er seinen schriftstellerischen Werdegang, sein Ringen um Themen, Ausdruck, Rhythmus, Tiefe erzählt, hat mich total gefangen genommen. Mehr noch sein Umgang mit Schicksalsschlägen, dem Hirnschlag seiner Lebensgefährtin, attraktive und aktive Schauspielerin und Dramaturgin. Sie überlebt, körperbehindert und eingeschränkt. Der Tod seines Lehrmeisters im Umgang mit Sprache und Dichtung, der ihn mit neuen Fragen konfrontiert. Jahrelang werden seine Manuskripte abgelehnt von den Verlagen, aber er gibt nicht auf, weil er nicht aufgeben kann. Weicht aus auf Anstellungen bei Theatern, um zu überleben. Inszenieren interessiert ihn, seine Leidenschaft aber ist das Schreiben. Und er recherchiert, vertieft sich in die Themen, die sich ihm aufdrängen, so z.B. die Herkunft der Mutter aus dem grossbürgerlichen, vorkommunistischen Rumänien. Es ist der dritte Band der autobiografischen Trilogie, ich werde halt rückwärts lesen…



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