«Das Atelier der Moderne» im Kunstmuseum Basel Das ganz oberste Stockwerk im Neubau des Kunstmuseums Basel lädt ein zu einem wunderbaren Spaziergang durch Pissarros Leben und Werk. Ich bin wohl nicht die einzige, die erst mit dieser grossen und grossartigen Schau realisiert, welch wichtiger und einflussreicher Künstler der Impressionist Pissarro (1830-1903) war. Spannend zu erfahren und sehen, wie sehr er als Pionier einer neuen Malerei im 19. Jahrhundert kämpfen musste für Anerkennung. Und das tat er nicht nur für sich, sondern auch für seine Freunde Paul Cézanne, Claude Monet, George Seurat. Eine Frau gehörte zu diesem Kreis, Mary Cassatt – und einmal mehr fragt man sich, warum sie so viel weniger bekannt ist als die genannten Kollegen. Die Ausstellung ist sehr reich an Exponaten und führt uns von den Anfängen der vom damaligen Kunstbetrieb verachteten Werke bis an sein als Künstler einigermassen erfolgreiches Lebensende. Spaziergang auch deshalb, weil so viele Bilder Landschaften und Landarbeit, vor allem Frauen auf dem Feld, zeigen. Alle Jahreszeiten ziehen an uns vorbei – mein Lieblingsbild ist «Raureif», das 1874 an der ersten Impressionisten-Ausstellung gezeigt – und von der Kunstkritik verrissen wurde. In seinem Spätwerk gibt es dann Motive in Paris und Le Havre, die er mehrfach malt, zu andern Tageszeiten und bei andern Wetterverhältnissen. Eine Ausstellung mit Sogwirkung! (Bis 23.01.2022) Und ein PS: Der Neubau des Basler Kunstmuseums von Christ & Gantenbein ist dynamischer, leichter als der strenge Zürcher Kunsthaus Neubau. Man sieht deren architektonische Handschrift auch im Erweiterungsbau des Landesmuseums – geniale Museumsarchitektur!
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