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IRIS UND PETER VON ROTEN – ihrer Zeit weit voraus

Wilfried Meichtry war am 1. Februar zu Gast im Kulturhaus Odeon in Brugg. Sein Referat und die Lesung aus seinem Buch VERLIEBTE FEINDE, der Biografie von Iris und Peter von Roten, war total spannend und auch erschreckend. Es gab dazu noch Ausschnitte von Originalfilmaufnahmen der beiden, immerhin war Peter von Roten 1948 der jüngste Nationalrat in Bern und schockierte nicht nur seine Partei, die damals noch katholisch-konservativ hiess, mit dem Antrag, das Frauenstimmrecht einzuführen. Und erst sie, Iris von Roten: Es macht sofort wieder Lust, «Frauen im Laufgitter» zu lesen. Unglaublich, was sie gefordert hat vor 60 Jahren (das Buch erschien 1958), wenn man sich vor Augen führt, wie die Schweiz für Frauen damals aussah. Aber sie hat einen sehr hohen Preis bezahlt für ihren Kampf um Gleichberechtigung – sie wurde ganz offiziell zur meist kritisierten, geächteten und verspotteten Frau der Schweiz. Auch die Frauenorganisationen distanzierten sich von ihr und unterschoben ihr gar, sie sei mitschuldig an der deutlichen Ablehnung der ersten Abstimmung über das Frauenstimmrecht 1959. Ein kämpferisches und tragisches Leben, das in Depression und im Suizid endete. VERLIEBTE FEINDE erschien 2007, nach 5 Jahren intensiver Arbeit Wilfried Meichtrys – Iris und Peter von Roten haben rund 1200 Briefe gewechselt – und sorgfältiger Recherche über die beiden Ausnahmepersönlichkeiten, die 1990 und 1991 gestorben sind.



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