
Pilze, Codes und Kollektive. Wer denkt da?
- Elena Wilhelm
- 5. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Im Haus der elektronischen Künste (HEK) in Basel zeigt die Ausstellung «Andere Intelligenzen» was passiert, wenn wir Intelligenz jenseits des menschlichen Kopfes ernst nehmen
Elf internationale Künstler:innen setzen sich mit Fragen auseinander wie: Was bedeutet Kreativität im Zusammenspiel von Mensch, Maschine, Pilz oder Baum? Wie arbeiten Netzwerke, die nicht aus Menschen allein bestehen, sondern in Zusammenspiel verschiedener Lebensformen agieren? Intelligenz wird hier als ein Teile‑ und‑Teamerlebnis verstanden – ein kollektives Schöpfen, nicht eine Einzel-Leistung. Sowohl digitale Systeme wie KI als auch organische Wesen – etwa Pilzgeflechte oder Pflanzen – agieren in dieser Ausstellung als Agent:innen: Wir begegnen rechnender Software, die sich selbst organisiert, und lebendigen Netzwerken, die ohne Nervensystem handeln können. Es gibt VR‑Installationen, Videointeraktionen und interaktive Arbeiten, die Beteiligung fordern. Die Räume atmen eine forschende Atmosphäre, in der das Thema Empathie mit nicht‑menschlichen Intelligenzen greifbar wird. Die Kuratorinnen Sabine Himmelsbach und Marlene Wenger fragen: Ist es befreiend oder beängstigend, Kontrolle zu teilen? Welche neue Kreativität entsteht, wenn wir Menschen nicht mehr allein schöpferisch sind? Die Ausstellung lädt ein, unsere Komfortzone zu verlassen. Andere Intelligenzen ist ein mutiges Experiment: Kunst über Künstlichkeit, Ökologie, Kooperation. Nicht zukunftsmystisch, sondern im Hier und Jetzt. Wer neugierig ist auf künstlerisch-reflektierte Ökosysteme und Netzwerke, die anders denken findet hier neue Formen des Blicks, vielleicht sogar neue Formen des Denkens. Auf dem Bild sind wir: Margrit, Susanna und Elena - durch einen unzugänglichen Algorithmus verfremdet.
Nur noch bis am 10. August