Alberto Venzago im Museum für Gestaltung In fast ausschliesslich schwarz-weiss Fotos nimmt uns die Ausstellung mit rund um die Welt, zu unterschiedlichsten Themen und Menschen, von Star-Portraits bis zu Kriegsreportagen. Venzago bezeichnet sich selber als «Chamäleon», was sehr stimmig scheint beim Durchwandern all dieser Welten: Kriegsbilder aus dem Golfkrieg in den 80-iger Jahren, Portraits japanischer Mafiabosse, Voodoo Zeremonien in Benin oder eine Reportage über Kinderprostitution in Manila. Diese Fotos über die Kinderprostitution haben mitgeholfen, dass Deutschland im Sexualstrafrecht auch Taten im Ausland unter Strafe gestellt hat. Im Film, den er mit Wim Wenders (auf Initiative von Ärzte ohne Grenzen) im Kongo gemacht hat, erzählen Frauen die erschütternden Grausamkeiten, die sie im Krieg erlebt haben. Beeindruckend sind auch die Bilder von und mit Bruno Manser bei den Penan in Borneo. Sein Einsatz dort (im Auftrag der Zeitschrift GEO) habe ihn an seine Grenzen gebracht, erzählt Venzago, er sei fast verdurstet und habe Todesangst gehabt. Und dann sind da auch die glamourösen Seiten: Portraits von Mick Jagger, Andy Warhol und – sehr schön – von Louise Bourgeois oder Tina Turner; Schweizer Prominenz im Kaufleuten, Werbung für Credit Suisse und Swissair. Der Titel der Ausstellung heisst «Taking Pictures – Making Pictures», weil Venzago auch komplexe fotografische Studioarbeiten macht, wie die magischen Waldbilder zeigen. Über die Arbeiten der letzten Jahre mit seiner russischen Partnerin Julia Fokina schweigt der Schreiberin Höflichkeit… (Bis 2.1.2022)
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