Das Kunstmuseum Winterthur beschert uns mit den Objekten des Belgiers Koenraad Dedobbeleer eine ziemlich besondere Ausstellung. Der Materialmix ist wild, aber natürlich Konzept. Er selbst nennt seine Werke «dysfunktionale Skulpturen» und das sind sie ausgesprochen. Und haben dadurch auch etwas Witziges, jedenfalls immer wieder Überraschendes. Er greift mit Installationen auch in die Sammlung ein, klaut z.B. den Sockel einer Rodin Figur und stellt ein eigenes Objekt darauf. Die oft auch verspielt wirkenden Plastiken tragen dann teilweise lange, komplizierte oder gar philosophische Titel, die nochmals eine Irritation ergeben. Die kleine, putzige Kupferkugel die eine Zigarette präsentiert, heisst grossartig: «It’s only the idea that is permitted to generate form» oder die unspektakuläre Konstruktion aus Stahlrohren ist betitelt mit: «A primitive population is easier to govern than a cultured one». Im ersten Raum des Neubaus stehen mächtig die metallene, aber in der Farbe von Edelholz lackierte «Faux blonde» und daneben dekorativ der Paravent mit dem Titel «Too quick to dismiss aesthetic autonomy as retrograde». Insgesamt eine äusserst anregende und auch inspirierende Ausstellung! (bis 22. April)
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