Das LAC - Lugano Arte e Cultura - ist immer ein Ausflug wert. Allein schon der elegant in die Uferstrasse auskragende Bau des Museums, die Fassade aus grünem Marmor, gefällt sehr. Die Ausstellungen die wir bis jetzt dort sahen, waren immer von hoher Qualität und höchst anregend. Und jetzt ist Wolfgang Laib dort und führt uns in eine zauberhaft-intensive Welt. Sein aussergewöhnlichster Werkstoff ist Blütenstaub, den er in monatelanger, akribischer Arbeit selber sammelt. Fast unvorstellbar, wie man von diesem feinsten Stoff zu solchen Mengen kommt, dass sich eine Installation wie «The Five Mountains Not to Climb On» anhäufen lässt – Berge in die man hineinblasen könnte, um sie in eine gelbe Wolke zu verwandeln. Das wundersamste Werk ist ein Feld aus Blütenstaub von Kiefern, in einem gleissend weissen Kubus auf den Boden gesiebt. Es hat eine geradezu unwirkliche Leuchtkraft und dringt durch unsere Augen direkt in die Seele hinein (nun ja, manchmal muss man zu grossen Worten greifen...). Viele weitere Werke lassen uns staunen, etwa die aus Holz und Bienenwachs gebaute monumentale Stufenpyramide mit dem Titel «Es gibt keinen Anfang und kein Ende», die nicht nur optisch überwältigt, sondern auch noch wunderbar duftet. Oder die «Rice Houses» und «The Rice Meals», Werke welche der engen Verbindung von Wolfgang Laib mit Indien entstammen.
Wolfgang Laib: Eine zauberhafte und intensive Welt
Margrit Schaller