Wortloser Held und Hund
- Margrit Schaller
- 23. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
BLACK DOG von Guan Hu, China Mit seiner berührenden Intensität hat mich dieser chinesische Film fasziniert. Lang kommt nach 10 Jahren Haft aus dem Gefängnis zurück in seine Heimatstadt am Rand der Wüste Gobi, also in die tiefe chinesische Provinz. Es ist das Jahr 2008, in Beijing wird in wenigen Wochen die Olympiade beginnen. Langs Heimatstadt ist völlig im Umbruch, es wird abgerissen, die Leute ziehen weg. Denn es soll, so tönt es über Lautsprecher in die Strassen, alles neu und besser werden. Betriebe und Unternehmen würden sich niederlassen und Wohlstand bringen. Aber zuerst müssen die vielen wilden Hunde weg, die in Rudeln durch die Gegend streunen. Lang bekommt einen Job als Hundefänger. Und er schliesst mit dem gefürchteten schwarzen Hund, auf den eine Prämie ausgesetzt ist, Freundschaft. Lang redet nicht, der Hund bekommt auch keinen Namen. Aber wie sich die Beziehung zwischen den zwei entwickelt und wie Lang sich wieder einfindet bei seinen alten Kumpels wird in einer sehr vielschichtigen, berührenden und auch kunstvollen Filmsprache geschildert. Sein alter Vater lebt im verkommenen Zoo, wo nur noch einige Tiere hausen, aber auch noch ein sibirischer Tiger. Eine grosse Sonnenfinsternis ist angekündigt, die Menschen der Stadt fahren zu den Hügeln, wo das Naturspektakel zu sehen ist. Die Käfigtüren sind offen - und wie die Tiere durch die menschenleeren Strassen streunen sind Wunder-Bilder. Das Ende ist traurig, aber nicht hoffnungslos!
